Autor und Werk

Max Mohr (1891 – 1937)

Autor, Arzt, Aussteiger, Alpinist.

Leben

Max Mohr. Foto: Eric Schaal

Max Mohr. Foto: Eric Schaal

Max Mohr wurde am 17. Oktober 1891 als Sohn des jüdischen Malzfabrikanten Leon Mohr in Würzburg geboren. Erst die Nazis thematisierten das Judentum des religionsfernen Würzburgers. Er verbrachte ein unstetes Leben als Ausreißer aus der Schule, Abenteurer im Orient, Alpinist, Arzt in München und Autor in Berlin und Wolfsgrub bei Rottach am Tegernsee. Einer der bedeutendsten Autoren der Weimarer Zeit wurde er vor allem durch seine zwölf Bühnenwerke. Seine wichtigsten Stücke „Improvisationen im Juni“ und „Ramper“ feierten Erfolge auf allen wichtigen deutschen Bühnen.

Die Stücke und fünf Romane schrieb Mohr in seinem Alpenrefugium Wolfsgrub bei Rottach-Egern, in dem er ab 1920 mit seiner Frau Käthe und der 1926 geborenen Tochter Eva lebte. In den frühen 1930er-Jahren verbrachte er immer mehr Zeit im von Arbeitslosigkeit, Hunger und Wirtschaftskrise geprägten Berlin, um Kontakte zu Verlagen und Filmfirmen herzustellen. Er stand in engem Briefkontakt mit den schriftstellerischen Größen seiner Zeit wie Thomas Mann und Oskar Maria Graf, sowie mit Schauspielern wie Heinrich George und Paul Wegener. Bedeutend ist die enge Freundschaft mit dem britischen Autor D.H. Lawrence („Lady Chatterley’s Lover“), mit dem er eine Kritik an der Technikhörigkeit und Oberflächlichkeit seiner Zeit und eine mystische Naturbegeisterung teilte.

1934 sah Mohr keine Möglichkeiten mehr, in Deutschland als Schriftsteller Erfolg zu haben. Er ging als Arzt nach Shanghai, das sich später zum Refugium für Flüchtlinge aus Nazideutschland entwickelte. Käthe und Eva blieben in der Wolfsgrub zurück. Fast 200 Briefe Max Mohrs aus dem Exil an die Familie sind erhalten. In Shanghai starb der Workaholic und Kettenraucher 1937 während des japanisch-chinesischen Krieges im Alter von 46 Jahren an einem Herzinfarkt. Im selben Jahr wurden seine Bücher in Deutschland verboten. Durch den Tod des Autors im Exil konnte sein Name nicht mehr die Bedeutung erlangen, die er in der Zwischenkriegszeit gehabt hatte. Mohrs Enkel, der Filmregisseur Nicolas Humbert, drehte 1986 den Dokumentarfilm „Wolfsgrub“, der die Mutter Eva und die Großeltern Käthe und Max Mohr porträtiert.

Die wichtigsten Werke

Improvisationen im Juni (Komödie) 1922
Ramper (Schauspiel) 1925
Venus in den Fischen (Großstadtsatire) 1927, lieferbar in der Neuauflage von 1992
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Frau ohne Reue (Roman) 1933, lieferbar in der Neuauflage zur Leseaktion
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Das Einhorn (Fragment), posthum veröffentlicht mit Briefen Max Mohrs aus Shanghai, 1997
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Lieferbares über Max Mohr

Florian Steger, Max Mohr – Literat, Arzt und Abenteurer, ‚kleine bayerische biografien‘
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Max Mohr (1891-1937) Korrespondenzen, herausgegeben von Florian Steger, PDF-Ebook
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Internetquelle:
Max Mohr auf den Seiten der Universität Ulm